Gartentipp: Jetzt ist besondere Vorsicht beim Gießen von Zimmer- und Kübelpflanzen geboten. Bei dem kühleren Wetter verdunstet deutlich weniger Feuchtigkeit. Selbst an warmen Tagen kann es nachts schon sehr frisch werden. Eine Vernässung führt dann schnell zu Wurzelschäden. Ein Gießen am Abend führt zu „nassen Füßen“ bei den Pflanzen in der Nacht. Wie heißt doch dazu ein Sprichwort: „Kein Bauer geht gern mit nassen Füßen ins Bett“.
Noch zu früh
für den WinterflorIn Vorgärten und auf den Gräbern wird oft schon der Winterflor wie Erika gepflanzt. Dabei kommen leider die in voller Blüte stehenden Sommerblumen heraus. Damit sollte aber unbedingt noch gewartet werden, da viele dieser Pflanzen jetzt erst ihre volle Schönheit entfalten und nach der Durchfeuchtung des Bodens so richtig aufdreht haben. Die Blüten sind für viele Insekten um diese Zeit wichtig zum Überleben.
Leider werden oft die Personen, die sehr früh die Sommerblumen herausnehmen und Winterflor anpflanzen als besonders tüchtig angesehen.
Farbenfrohe PrunkwindeWenn in der Frühe die Blüten der Nachtkerze anfangen sich zu schließen und dann verwelken, entfalten sich die, der Prunkwinde. Die einen blühen nur eine Nacht und die anderen bis zum Nachmittag. Prunkwinden gehören mit zu den schönsten einjährigen Rankgewächsen. Es gibt sie in vielen Farben, angefangen von himmelblau bis dunkelrot. Sie wachsen gern an Zäunen und lassen auch Sträucher und sogar kleine Bäume erblühen. Wenn die Sonne am höchsten steht, sterben die Blüten schon wieder langsam ab. Es werden aber ständig bis in den Herbst hinein täglich neue nachgeschoben. So sorgt die Natur für einen kontinuierlichen Ausgleich. Sommerranken, wie auch die Schwarzäugige Susanne oder die Glockenrebe, bringen Vielfalt in den Garten.
Zarte Alpenveilchen
Viele wilde Alpenveilchen überleben den Winter in unserer Region problemlos. Besonders robust sind die Vorfrühlings- und die Herbstalpenveilchen. Im lichten Schatten von Gehölzen und im Schutz einer lockeren Laubschicht gedeihen sie am besten. Man traut seinen Augen oft im Winter nicht, wenn die zarten Blüten der Alpenveilchen Schnee und Eis trotzen. Eine Voraussetzung ist, dass der Boden durchlässig ist. Bei Staunässe faulen die Knollen sehr leicht. Alpenveilchen bevorzugen einen kalkhaltigen Untergrund. Die Knollen versenkt man am besten jetzt schon etwa fünf Zentimeter tief in den Boden. Dort sind sie sicher vor Kälte und direkter Sonne. Winterharte Alpenveilchen sind noch ein Geheimtipp für die Bepflanzung von Gehölzsäumen im Garten. Sie können sich sogar in die angrenzende Rasenfläche ausbreiten, wenn man sie auch dort ungestört entwickeln lässt.
Späte Nahrungsquelle
Die Bartblume gehört zu den wenigen Sträuchern, die erst im Spätsommer und Herbst blüht. Sie ist deshalb für Schmetterlinge und Co. eine sehr wichtige späte Nahrungsquelle. Die Sträucher werden nur etwa 70 Zentimeter hoch und stehen zurzeit in voller Blütenpracht. Der Schnitt erfolgt wie bei Beetrosen etwa Anfang April. Sie blühen, wie auch der Schmetterlingsstrauch, jeweils an neuzubildenden und somit einjährigen Trieben. Ein zu früher Rückschnitt führt im Winter zum Tod dieses schönen, aber frostempfindlichen Kleinstrauches. Ein vollsonniger Standort ist genau richtig. Im Schatten von Bäumen und Sträuchern fühlt sich diese Pflanze daher nicht wohl. Auch ist ein zu beengter Standort zu vermeiden, damit die Bartblume sich in ihrer ganzen Schönheit voll entfalten kann.
Schneckenbefall vorbeugen
Im Gemüsegarten gilt es, Risse im Boden durch Hacken immer wieder zu füllen. In die Erdspalten verkriechen sich nämlich gern die Schnecken, die jetzt und in nächster Zeit dort ihre Eier hineinlegen. Aus diesen schlüpfen dann im Frühling massenweise junge Schnecklein. Wenn man als aufmerksamer Gärtner Klumpen mit weißen Kügelchen aufspürt, die wie Minitischtennisbälle aussehen, sind diese zu entsorgen. Auch beim Herausziehen von Möhren, Pastinaken oder Rote Bete aus dem Boden entstehen Öffnungen, die für die Eiablage von den Schnecken gern genutzt werden. Die Löcher sind nach der Entnahme der Erdfrüchte umgehend wieder zu schließen.
Viel Vitamin C
Bei den Apfelrosen sind die Hagebutten schon reif, wie die Früchte der Rosen genannt werden. Sie lassen sich zu vielfältigen Produkten verarbeiten. Hagebutten in frischem Zustand eigenen sich zur Bereitung von Mus, Marmelade, Saft, Most, Wein und Likör. Getrocknete Früchte dienen der Teezubereitung. Das saftige Fruchtfleisch der Apfelrose kann auch roh gegessen werden. Von den Inhaltsstoffen der Hagebutte ist besonders der sehr hohe Vitamin C-Gehalt bekannt, der sogar beim Tee weitgehend erhalten bleibt. Daneben besitzt die Frucht aber noch zahlreiche andere Vitamine sowie Mineralstoffe, Zitronensäure, Pektine und Eiweiß.
Zwiebeln ernten
Sobald bei Zwiebeln und Knoblauch das Laub vergilbt ist, sind sie reif zur Ernte. Dazu ist unbedingt, ein warmer und trockener Tag auszuwählen. Nachdem die Zwiebeln vorsichtig von Verschmutzungen gereinigt sind, sollen sie an der Luft abtrocknen. Kranke und verletzte Zwiebeln sind gleich nach der Ernte auszusortieren, da diese im Lager nicht lange halten. Alle Früchte mit Schalenrissen, Flecken und weichen Stellen legt man zum baldigen Verbrauch in eine separate Kiste.
Optimale Bedingungen für den Igel
Ein Garten allein genügt dem Igel niemals als Lebensraum. Die Tiere durchstreifen während einer Aktivitätsperiode Gebiete bis zu 100 Hektar. So ist es wichtig, dass Durchschlupfmöglichkeiten von einem Garten zum anderen vorhanden sind. Igel sind Insektenfresser, die in der Nacht oder am Abend auf Nahrungssuche gehen. Die Lieblingsspeisen sind für sie Mäuse, Käfer, Tausendfüßler, Ohrwürmer und Spinnen. Auch Regenwürmer sind eine sehr wichtige Nahrungsquelle für den Igel. Sie brauchen aber neben der Feuchtigkeit Laub als Nahrung, das jetzt langsam beginnt abzufallen, in Beeten und unter Sträuchern liegen bleiben sollte.
Weinfass weiter nutzen
Sehr dekorativ im Garten ist ein ausgedientes Weinfass. Es kann zum Auffangen von Regenwasser aus der Dachrinne genutzt werden. Mit einer Automatik wird der Zulauf vom Fallrohr geregelt. Im Winter sollte allerdings kein Wasser im Fass verbleiben, da Frost dieses dann undicht machen kann. Ein Deckel dient als eine Kindersicherung und schützt zudem Vögel und fliegende Insekten vor dem Ertrinken.
Text und Foto: Josef Schröder